Die Geschichte von AdventureRooms, wie alles begann
Der Gründer von AdventureRooms, Gabriel Palacios, war Physiklehrer am Gymnasium Hofwil in der Nähe von Bern.
Als er 2011 einen unbezahlten Urlaub antrat, wollte er vor allem in fremde Länder reisen und Ideen für den Unterricht sammeln. Er besuchte eine Sprachschule in Fukushima, besichtigte Hiroshima und Tschernobyl und bereiste Nordkorea. Als Leiter der Schweizer Physik-Olympiade hatte er bereits den Iran, Mexiko und Thailand bereist. Es war die Zeit der großen Strahlenhysterie nach dem Tsunami, und mit dem Dosimeter im Gepäck sammelte er äußerst interessante Messwerte, Bilder und Informationen für den Unterricht nach seiner Rückkehr.
Vorher besuchte er noch mit einer Freundin ein Musikfestival am Plattensee. Am letzten Tag bemerkten sie einen seltsamen orangefarbenen Truck mitten im Festivalgelände. Neugierig traten sie zu einem jungen Mann, der daneben stand, und fragten, was da angeboten wird. Man könne man sich einsperren lassen, es sei eine Art Spiel oder Performance, das von Studenten angeboten würde. Sie waren sehr skeptisch, aber auch ein wenig neugierig, und so ließen sie sich schließlich einschließen. Drin fanden sie Zahlenrätsel und Suchaufgaben vor, und nach einiger Zeit konnten sie die Aufgaben lösen, welche die Flucht ermöglichten.
Als die Türe sich hinter ihnen geschlossen hatte, spürten sie einen Adrenalin-Kick der Vorfreude auf ein Abenteuer. Es schien einen gewissen Reiz zu haben, mal ganz auf sich selbst gestellt zu sein. Gabriel Palacios dachte an seinen Unterricht zurück: Er hatte in seinen zwölf Jahren als Physiklehrer etliche faszinierende Phänomene aus den Naturwissenschaften im Unterricht als Experiment vorgezeigt oder als Praktikum organisiert. Damit ließen sich doch viel spannendere Rätsel entwickeln! Er beschloss, für seine Schüler so etwas aufzubauen.
Sobald er wieder in Bern war, machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Raum für sein Vorhaben. Sein Rektor fand sein Vorhaben interessant, konnte ihm jedoch in der Schule kein Zimmer zur Verfügung stellen. So fand er schließlich einen kleinen Keller im Berner Studentenviertel. Monatelang organisierte er Möbel und Material, dazu tüftelte er nach der Arbeit bis spätabends an den Rätseln. Immer wieder fragte er sich, ob er eigentlich den Verstand verloren hatte: Wenn andere nach der Arbeit nach Hause fuhren, um sich zu entspannen, stieg er in den Berner Keller hinunter.
Nach dreimonatiger Arbeit war es endlich soweit: Seine Klassen konnten eingesperrt werden! In seinem ersten Spiel steckten fünfzehn Rätsel, die alle mit Naturwissenschaft zu tun hatten. Vorwissen war keines nötig: Die Idee war, dass die jungen Leute faszinierende Phänomene in einem spannenden Kontext entdecken würden. Anstatt dass er ihnen im Unterricht vorgab, wofür sie sich zu interessieren haben, würden sie nun von sich aus zu ihm kommen und Fragen stellen, um das Erlebte nachvollziehen zu können. Das Spielkonzept ermöglichte ein konzentriertes „Flow-Erlebnis“ und erforderte konstruktives Teamwork.
Nach der mühseligen Aufbauarbeit ging es plötzlich ganz schnell: Die Schüler liebten das Spiel und schickten Freunde und Familien zu ihm, die Zeitungen begannen sich für das Projekt zu interessieren, sein Bruder David kam hinzu und erstellte eine bessere Homepage, sie gründeten eine Firma, AdventureRooms wurden zur Sehenswürdigkeit Nummer Eins in der Schweizer Hauptstadt, eine Kanadierin, ein Schweizer und zwei Amerikaner interessierten sich für eine Franchising-Lizenz...
Heute – einige Jahre später – gibt es AdventureRooms in weltweit über 19 Ländern und neu endlich auch in Basel.
Das Leben kann schon unglaublich sein…